Da man beim Rhabarber die
fleischigen Stängel verspeist und nicht etwa Früchte zählt er zum
Gemüse, auch wenn er wegen seiner häufigen Verwendung in Süßspeisen oftmals auch für Obst gehalten wird. Er gehört zu den Knöterichgewächsen (Polygonaceae) und ist wie viele seiner Verwandten ein sehr
robustes und
pflegeleichtes Gewächs. Essbar sind nur die Stängel, da der Säuregehalt in den Blättern zu hoch ist. Je nach Sorte unterscheiden sich die Stängel in Größe, Dicke und Farbe und tatsächlich auch im Geschmack. So sind
rotfleischige Sorten in der Regel etwas weniger sauer. Sehr beliebt sind hier zum Beispiel das
Holsteiner Blut oder
Vierländer Blut. Der saure Geschmack wird übrigens durch die reichlich enthaltene Oxalsäure hervorgerufen. Wegen ihr beißen wohl auch die wenigsten in puren, rohen Rhabarber, sondern
kochen ihn oder kombinieren ihn mit reichlich
Süße. Vor allem Personen mit Nierenproblemen sollten Rhabarber nur in Maßen verzehren, denn die Säure wirkt calciumzehrend. Auch Kindern sollten die Stangen nicht im Übermaß essen. Auch sollte man die Rhabarberstängel
schälen, um nicht auf faserige Stücke zu beißen. Neben der Säure ist Rhabarber aber durchaus sehr
gesund! Er enthält viele Vitamine und Mineralstoffe und durch seinen hohen Wassergehalt ist er zudem noch äußerst
kalorienarm. Und auch schon in der alten chinesischen Medizin wurde der Rhabarber als Heilmittel verwendet. Rhabarber wächst in
Dauerkultur. Einmal in den Garten gesetzt kann er hier so für mindestens zehn Jahre problemlos verweilen. Er ist eine
sommergrüne Pflanze und wächst
krautartig. Im ersten Jahr nach Pflanzung bildet sich zunächst ein sogenannter Primärspross, der noch nicht essbar

ist. Im zweiten Jahr beginnt der Rhabarber sich zu verzweigen. Ab jetzt kann man das leckere Gemüse im Sommer dann auch ernten. Der Rhabarber bildet tiefe Rhizome, mit denen er sich fest im Boden verankert. Ab Frühjahr kann man dann den Austrieb des Rhabarbers aus seinem unterirdischen Reich beobachten. Bis Mitte Mai wächst der Barbarenstrauch jetzt beständig in die Höhe. An seinen langen Stielen bilden sich große, dunkelgrüne Blätter mit einem Durchmesser von bis zu 30cm. Sie haben eine eiförmige bis dreieckig geraffte Form. Teilweise bilden sich auch leichte Einkerbungen am Blattrand. Ab dem Austrieb bildet der Rhabarber auch Oxalsäure, sodass sein Gehalt an dieser im Laufe der Zeit immer höher wird. Ab Juni überschreitet er dann die Genießbarkeitsgrenze und der Rhabarber wird zu sauer und ungenießbar. Ein Verzehr kann dann zu Erbrechen oder Kreislaufproblemen führen. Der Rhabarber kann auch
blühen! Allerding benötigt er dafür einen
Kältereiz, der in Temperaturen unter 10 Grad für mehrere Wochen besteht. Lässt man die Blüten wachsen, entstehen große
Rispen mit kleinen, grünlichen Blüten, die jedoch eher
unscheinbar sind. Aus ihnen bilden sich braune Flügelnüsse. Das Ausbilden der Blüten stört allerdings das Stängelwachstum eher, sodass es sich empfiehlt, die Blüten auszubrechen, wenn man den Rhabarber später auch ernten und essen möchte.
Rhabarber ist ein sehr robustes und
pflegeleichtes Gemüse und wächst fast von alleine. Aussetzten tut man ihn am besten im
Herbst oder zeitigen Frühjahr. Da er ein recht starkzehrendes Gewächs ist bereitet man den Boden am besten mit Kompost vor. So kann der Strauch seine Wurzeln in
nährstoffreicher, feuchter Erde ausbreiten. Passend zu ihm darf der Boden auch gerne etwas
sauer sein. Aber auch neutraler Boden macht ihm nichts aus. Auch über ein wenig Sonne freut sich der Rhabarber und steht am liebsten an einem
sonnigen bis halbschattigen Standort. Aus seiner Heimat ist der Rhabarber viel Platz gewöhnt, weshalb er sich durchaus ausbreitet. Dies sollte man beim Pflanzen bedenken, da das Gemüse mehrjährig wächst und seinen Standort deshalb mehrere Jahre in Folge innehaben wird. Mindestens einen Quadratmeter Platz sollte man ihm geben, auch wenn das Breitenwachstum von Sorte zu Sorte variiert. Dafür ist die Pflanze dann aber auch
extrem winterhart und benötigt keine Art von Schutz vor Frost. Im Frühjahr fängt der Rhabarber an zu blühen. Damit man möglichst viele der Stängel im Mai ernten kann, sollte man die
Blütenstände jedoch ausbrechen. Der Ertrag des Rhabarbers steigert sich zudem aber auch mit den Jahren. Die Ruhezeit beginnt ab Juli und damit sich das Gemüse dann auch richtig erholen kann sollte man nur etwa
die Hälfte der Stängel ernten um die Pflanze nicht zu viel Stress auszusetzten. Hierbei schneidet man die Blattstiele nicht etwa ab, sondern reißt sie mit einer leichten Drehung heraus. Im Sommer sollte man den Rhabarber
regelmäßig gießen. Hier braucht man keine Angst haben, Schnecken anzuziehen. Die Säure schmeckt den Weichtieren nämlich nicht, weshalb das Stielgemüse von Natur aus
schneckenresistent ist. Der Rhabarber ist so eines der pflegeleichtesten Gemüse überhaupt. Und Rhabarberkuchen oder -kompott mit Rhabarber aus dem eigenen Garten schmeckt sicherlich nochmal tausendmal besser als das gekaufte.