Viele fiebern jedes Jahr wieder auf sie zu: die Melonenzeit. An heißen Tagen kann man sich manchmal nichts schöneres vorstellen, als in ein süßes, fruchtiges Stück Melone zu beißen oder sie gleich in Salate zu mischen. Am besten schmecken sie dann natürlich auch noch, wenn man sie selber groß gezogen hat. Die Melonenaufzucht gilt nämlich als nicht ganz einfach und birgt die ein oder andere Tücke. Die Honigmelone gehört zu den Zuckermelonen und hat ihren Ursprung in den warmen Gegenden Asiens und Afrikas. Entgegen des weit verbreiteten Glaubens ist sie nicht etwa ein Obst, sondern ist sehr eng mit den Gurken verwandt, was sich auch in ihrer botanischen Bezeichnung, Cucumis indorus, wiederfinden lässt, denn cucumis=lat. Gurke. Ihre Familie ist nichtsdestotrotz die der Kürbisgewächse (Curcurbitaceae) und so wächst sie auch so ähnlich wie diese.
Die Honigmelone wird hierzulande einjährig kultiviert, da sie sehr warme Temperaturen zum Wachsen benötigt. Am besten wächst sie deshalb auch im Gewächshaus. Auch die Bezeichnung „Wintermelone“ beschreibt nicht etwa die Wachstumszeit der Pflanze, sondern lediglich die Tatsache, dass Wintermelonen etwas später reif werden als Sommermelonen. Nach dem Aussetzten der Honigmelonenpflanze bilden sich im April bis Mai die ersten großen, mittel-bis dunkelgrünen Blätter, die rankenartig wachsen. Stellt man der Honigmelone ein Rankgerüst zur Seite kann sie so bis zu ca. fünf Meter in die Höhe wachsen. Am besten eignen sich Maschendrahtgestelle, aber auch ein Pflock genügt. Auch ohne Rankhilfe kann die Honigmelone gut wachsen, breitet sich dann aber umso mehr zu den Seiten hin aus. Sie wird dafür dann aber nur noch um die 50cm hoch. Von Mai bis Juni kann man dann die ersten zitronengelben Blüten an den Pflanzen entdecken. Diese sehen aus wie 2-3cm lange Kelche. Da sich die weiblichen Blüten oft nur einen einzigen Tag öffnen, bevor sie wieder verblühen, wenn sie nicht bestäubt werden, ist es in dieser Zeit unabdinglich, das Gewächshaus gut zu lüften, damit Bienen und andere Insekten an die Blüten kommen können, oder sogar selbst mit einem Pinsel nachzuhelfen. Damit sich die Melonen richtig gut entwickeln können, empfiehlt es sich, nicht mehr als fünf Melonen pro Pflanze wachsen zu lassen, sodass die ganze Energie in diese Früchte gesteckt werden kann. Genussreif sind die leuchtend gelben Honigmelonen dann ca. 90 bis 100 Tage nach der Aussaat, also im August bis September. Wenn die Honigmelonen reif sind verströmen sie einen typischen süßen Duft, der einem schon das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.
Die Honigmelone ist eine äußerst hitzeliebende Pflanze; am liebsten sind ihr Temperaturen um die 25°C. Bei Temperaturen unter 12°C wird der Honigmelone so kalt, dass sie gar nicht erst weiterwächst. Aus diesem Grund kann die Honigmelone hier nur einjährig kultiviert werden, denn im Winter wird es einfach zu kalt. Die vorgezogenen Jungpflanzen lassen sich so am besten ab Mitte April auspflanzen, wenn die Temperaturen halbwegs stabil sind. Um große Schwankungen zu vermeiden, sollte sie in einem Gewächshaus gepflanzt werden. Auch schwarze Mulchfolie kann äußerst hilfreich sein, um der Honigmelone die Wurzeln warm zu halten. Hier muss allerdings darauf geachtet werden, dass genügend Löcher vorhanden sind, damit die Honigmelone auch noch genug Wasser bekommt. Und davon braucht die Honigmelone reichlich, um ihr saftiges Fruchtfleisch zu entwickeln. Sie möchte am liebsten regelmäßig gegossen werden, wobei Staunässe unbedingt vermieden werden muss. Durchs Pflanzen in ein Hochbeet oder das Unterlegen von Stroh oder ähnlichem lässt sich außerdem vermeiden, dass die schweren, runterhängenden Früchte anfaulen, bevor sie überhaupt reif sind. Die Erde sollte ansonsten humos, sehr nährstoffreich, durchlässig und feucht sein. Kalkhaltige, schwere Böden verträgt die Honigmelone nicht so gut. Außerdem sollten in den letzten 5 Jahren keine Kürbisgewächse in ihr gewachsen sein, denn dann sind nicht genügend Nährstoffe vorhanden und eventuell sogar Hemmstoffe, die die Pflanze selber produziert und es einer zweiten Generation unmöglich machen, richtig zu wachsen. Damit über das gesamte Wachstum genügend Nährstoffe vorhanden sind, sollte vor der Aussaat ordentlich, auch gerne mit Kompost, gedüngt werden und nach der Aussaat ca. alle zwei Wochen mit Volldünger, wobei in Gewächshäusern darauf geachtet werden muss, dass der Boden nicht versalzt. Das wichtigste beim Kultivieren eine Honigmelone ist aber wohl der Schnitt. Damit die Pflanze genug Energie hat, ein paar richtig schöne Honigmelonen auszubilden, sollte der Haupttrieb das erste Mal nach dem 5-6. Blatt gekappt werden und die Seitentriebe danach regelmäßig geschnitten werden. Im Juni sollte die Honigmelone dann unbedingt entspitzt werden. Wenn sich dann die ersten Früchte bilden, sollte nochmal geschnitten werden, sodass pro Pflanze ca. 5-6 Melonen heranreifen. Sobald diese etwas größer sind, sollte ein Holzbrett oder Styropor untergelegt werden, damit sie nicht anfangen zu faulen. Nach all der Mühe und mit der richtigen Pflege lassen sich so dann ab Ende August leckere, süße Melonen ernten, die versprechen, ein echter Sommerhit zu werden.