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Gattung Weigela

Systematik

Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)

Gattung: Weigela

Arten

Generelles

Weigelien sind sommergrüne (laubabwerfende) Sträucher, die Höhen von bis zu 5m erreichen können. Zur Zeit sind etwa zwölf Arten bekannt. Allerdings gilt die Gattung als sehr beliebte, gut blühende und vielseitige Garten- und Parkpflanze, weshalb sie häufig zur Zucht verwendet wird. Neben den etwa 12 bekannten Arten, existieren noch bis zu 200 Sorten, die häufig im Fachhandel zu beziehen sind.
Ihr Habitus ist buschig und sie sind teilweise dicht, teilweise locker wachsend. Die Arten und Sorten sind in der Regel gut schnittfest, weshalb sich einige Weigelien auch sehr gut als blühende Heckenpflanzen eignen.
Ursprünglich stammt die Gattung aus China, Korea und Japan, wurde jedoch im 18. Jahrhundert für Europa beschrieben. Große Beliebtheit und auch private Verbreitung in Europa erlangte sie im 19. Jahrhundert. Heutzutage sind zwei große Weigela-Sammlungen von Transeuropäischer Bedeutung vorhanden. Einerseits die "British Weigela national collection" des Botanischen Gartens in Sheffield, wo es zehn Weigela-Arten und etwa 150 Sorten zu besichtigen gibt. Eine zweite, umfangreiche Sammlung, existiert im "Weigela-Sichtungsgarten" der Märkischen Schweiz. Hier, in dem seit 1997 existierenden Schaugarten, wurde versucht einen möglichst vollständigen Überblick über alle bekannten und vorhandenen Weigelien zu bieten. Insgesamt beherbergt die noch immer wachsende Sammlung in etwa 150 bis 200 Weigela-Exemplare, die zum Teil auch nicht mehr in gewerblichen Baumschulen in Kultur sind.

Wuchsform

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Blatt und Blüte

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Weigelien sind sommergrüne Sträucher, die ihr Laub im Herbst abwerfen. Die Blätter sind gegenständig (sie stehen einander gegenüber), zumeist leicht gestielt oder fast am Ast sitzend und von länglich-ovaler bis rundlicher Form, die zum Blattende hin spitz ausläuft. Der Blattrand ist leicht gesägt. Es existieren sowohl grüne als auch panaschierte Laubfarben (weiß/grün, rosa/grün, gelb/grün), die Herbstfärbung ist in der Regel gelblich.
Sehr beeindruckend sind die Blüten der Pflanze. Zumeist sehr reichhaltig, zeigen sie sich schon ab Mai und blühen bis in den Juni. Sie entstehen endständig (am Ende der Äste), in den Blattachseln oder an kurzen, Seitentrieben. Häufig stehen sie in kleineren Grüppchen von bis zu sechs Blüten oder sie hängen einzeln an kurzen Blütenstielen von der Pflanze herab. Sie enthalten sowohl weibliche als auch männliche Fortpflanzungsorgane (Zwittrigkeit) und ihre fünf Blütenblätter bilden rund um die langen Staubblätter, einen tiefen Trichter. Die Kronblätter können von weißer, rosa bis zu karminroter oder gelber (selten) Farbe sein und die Staubblätter sind deutlich in der Blüte sichtbar. Bei einigen Sorten unterscheidet sich die Innenfärbung der Kronenblätter von der Außenfärbung, was zu schönen Kontrasten führt. Häufig kommt es nach dem Verblühen der ersten Blüten zu einer Nachblüte, da laufend Blütenknospen nachgebildet werden.

Früchte

Sind die Blüten bestäubt, bilden sich im Spätsommer bis zum Herbst die länglichen Kapselfrüchte, die aussehen als wäre von den langen Blüten nur eine zentrale Säule übriggeblieben. Ihre Beschaffenheit ist von ledriger oder holziger Konsistenz und in ihrem Inneren finden sich zahlreiche, kleine, ungeflügelte oder geflügelte Samen. Möchten Sie Versuche zur Vermehrung der Samen unternehmen, sollten diese in warmer Umgebung erfolgen, da die Weigelien ursprünglich aus wärmeren Regionen Asiens stammen. Zu einer weitergehenden Verwendung der Samen ist nicht bekannt.

Verbreitung

Ursprünglich im äußersten Ostasien verbreitet, wurden verschiedene Weigela-Arten in anderen Weltregionen in die Natur ausgebracht, so dass sich dort weitere "natürliche" (ausgewilderte) Vorkommen ausgebreitet haben. Dies gilt etwa für Usbekistan, Bulgarien und einige westliche Staaten der USA, wie Connecticut, Georgia und New York.
Davon zu unterscheiden sind die kultivierten Arten und Sorten, die sich weltweit in öffentlichen Parks und Gärten finden. Zwar stammt die Pflanze ursprünglich aus Ostasien, jedoch stellt sie geringe Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit und sie ist in der Lage unter einer Vielzahl von Klimabedingungen, zuverlässig zu wachsen und Blüten auszubilden.

Lebensbereiche

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Nutzung

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Eine Besonderheit vieler Weigela-Arten sind ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Größer wachsende Arten bereichern als Solitärpflanzen mit ihrer lange andauernden Blütenpracht Gärten und Parks. Dort wo Weigelien nicht als Solitärpflanzen gesetzt werden können, eignen sie sich auch als blühende Unterpflanzung. Doch auch hier hat die wandelbare Pflanze noch nicht ihr volles Potenzial ausgeschöpft, denn auch eine Pflanzung als (sommergrüne) Blütenhecke ist möglich, sofern man gut damit leben kann, dass die prachtvollen Blüten im Sommer häufig von Insekten angeflogen werden. Im Winter ist die Hecke zwar unbelaubt aber durch ihren relativ dichten Wuchs sollte sie zuverlässig blickdicht sein und auch vor Wind schützen. Hat man keinen Garten oder Park zur Verfügung, können kleinbleibende Sorten auch im Kübel kultiviert werden, welche dann auf Balkonen oder Dachterrassen platziert werden können. Zu beachten ist dabei, dass die Pflanze ausreichend Feuchtigkeit erhält ohne dass sich Staunässe bildet. Auch ein jährlicher Rückschnitt der Weigela, sowie eine jährliche Nährstoffzugabe ab dem zweiten Jahr, kann die Attraktivität im Kübel erhalten.

Empfehlungen

Weigelien sind in der Regel pflegeleicht und sollten in mitteleuopäischem Klima gut zurecht kommen. Ihre Ansprüche an Pflanzsubstrate sind moderat, normale Gartenerde sollte einen zuverlässigen Wuchs und eine schöne Blüte ermöglichen. Sie bevorzugen feuchte Erde, die allerdings unbedingt vor Staunässe geschützt werden sollte. Um die Blühkraft der Weigelie zu erhalten, empfiehlt sich ab dem zweiten Jahr der Pflanzung ein Rückschnitt nach der Blüte, also ab Mitte Juni. Dadurch werden im Rest der Wachstumsperiode neue Knospen angelegt und das Wachstum der Weigelie verdichtet sich. Sinken die Temperaturen im Winter stark ab, sollten Kübelpflanzen abgedeckt und evtl. auf Tische oder Pflanzschemel gestellt werden, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden. Auch ist im Winter auf eine ausreichende Wasssergabe zu achten, denn die meisten Pflanzen verdursten eher im Winter als dass ihre Wurzeln durch Frost geschädigt werden.

Anfälligkeiten

Obwohl Weigelien als relativ robust gelten, können sich auf ihnen typische Schädlinge zeigen, die jedoch häufig durch Pflanzenstress (falscher Standort, zu feucht, zu trocken) verursacht werden. Gelegentlich kann es zu einem Befall mit der Blattfleckenkrankheit kommen. Dieser pilzliche Erreger kann sowohl das ganze Blatt als auch nur Teile der Blätter befallen. Bei andauernd feuchtem Wetter bilden sich mit der Zeit bräunliche bis schwarze Flecken, die Blätter sterben früher oder später ab, der Wuchs der Pflanze ist beeinträchtigt. Bemerken Sie diese Art von Flecken auf ihrer Pflanze, schneiden Sie zunächst die befallenen Blätter ab und sorgen Sie dafür, dass die Pflanze schnell trocknet. Dies lässt sich am besten dadurch erreichen, dass der Pflanzabstand ausreichend Platz zwichen den Pflanzen bietet und die Pflanze nach Regen oder Schnee "trockengeschüttelt" wird, so dass die Tropfen von den Blättern zu Boden fallen.
Ein weiterer möglicher Schädling sind Blattläuse, denen aber in der Regel mit Hausmitteln (Mischung aus Wasser, Schmierseife und Spiritus) gut begegnet werden kann.
Auch Blattälchen (oder Blattnematoden) gehören zu den Schädlingen, die Weigelien befallen können. "Aphelenchoides fragariae" wie ihr wissenschaftlicher und "strawberry crimp nematode" wie ihr englischer Name lautet, sind kleine "Würmchen", die die Blätter und die Wurzeln befallen und dort ebenfalls für bräunliche Flecken und schließlich zum Absterben von Pflanzenteilen führen. Stellen Sie einen Befall mit Blattälchen fest, schneiden Sie bitte die betroffenen Pflanzenteile großzügig ab und entsorgen diese im Hausmüll und nicht auf dem Kompost. Der Grund hierfür ist, dass die Eier der Blattälchen überleben und sich bei der nächsten Kompostgabe erneut über die Pflanzen ausbreiten könnten. Um einen erneuten Befall mit Blattälchen zu vermeiden, sollten Sie die Pflanzen in Wurzelnähe gießen.

Fun Fact

Möchte man die ohnehin schon große Attraktivität einer blühenden Weigelie noch erhöhen, sollte man zu Sorten greifen, die sich nicht nur durch schöne Blüten sondern auch durch "bunte" (panaschierte) Blätter auszeichnen. Bei dieser Zuchtform, die auch Variegation genannt wird, werden bestimmte Gene der Pflanze (die für die Chlorophyllbildung verantwortlich sind), genetisch verändert. Als Folge davon sind die Blätter nicht mehr durchgängig grün, sondern zumeist weißlich-grün oder gelblich-grün eingefärbt.
Sorten, die diese Besonderheit aufweisen sind z.B. die Buntblättrige Weigelie (Weigela florida Nana Variegata), die klein bleibende Zwerg-Weigelie (Weigela florida Monet), die Weigelie "Magical Rainbow" (Weigela florida Magical Rainbow) und die ebenfalls klein bleibende Weigelie "White Lightning" (Weigela florida White Lightning). Eine ebenfalls sehr attraktive und seltene Zuchtform stellt die Weigelia "Black and White" (Weigela Black and White) dar. Bei ihr ergibt sich ein sehr schöner Kontrast dadurch, dass die Blattspreite dunkel gefärbt ist, während der Blattstiel und die Blattadern in einem hellen grün leuchten.

Quellenangabe

https://de.wikipedia.org/wiki/Weigelien
https://en.wikipedia.org/wiki/Weigela

https://www.centennialparklands.com.au/visit/environment/trees-shrubs-plants/plants/weigela#:~:text=Habitat%20and%20Distribution,'honeysuckle%2Dlike'%20flowers.
https://www.sbg.org.uk/garden-history
https://treesandshrubsonline.org/articles/weigela/
https://indiana.plantatlas.usf.edu/plant.aspx?id=300
https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/weigelie/liebliche-weigelie
https://www.fobssheffield.co.uk/national-collections-weigela
http://www.maerkische-schweiz.de/pages/region/sehenswuerdig/gaerten/weigela.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Cultivar#:~:text=Die%20in%20der%20Pflanzenzucht%20verbreiteten,in%20ihrer%20Verwendung%20rechtlich%20gesch%C3%BCtzt.
https://identify.plantnet.org/de/weurope/species/Weigela%20florida%20(Bunge)%20A.DC./data
https://powo.science.kew.org/taxon/urn:lsid:ipni.org:names:150042-1
https://powo.science.kew.org/taxon/urn:lsid:ipni.org:names:6141-1
https://www.starkbros.com/growing-guide/how-to-grow/garden-plants/weigela/pest-and-disease-control
https://www.gardeningknowhow.com/ornamental/shrubs/weigela/weigela-problems.htm
https://www.plantura.garden/gehoelze/weigelien/weigelie-schneiden
https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/ziergaerten/weigelien-schneiden-30046
https://www.gartenjournal.net/weigelie-krankheiten#:~:text=Auch%20Sch%C3%A4dlinge%20sind%20bei%20der,k%C3%B6nnen%20bei%20Weigelien%20ebenfalls%20auftreten.
https://guterboden.de/weigelie-krankheiten
https://royalbrinkman.de/wissensdatenbank-pflanzenschutz-desinfektion/schadlinge/blattalchen#:~:text=Blatt%C3%A4lchen%20durchstechen%20die%20Pflanzenzellen%20und,sogar%20das%20Pflanzenwachstum%20gehindert%20werden.
https://www.compo.de/ratgeber/krankheiten-schaedlinge/krankheiten/blattfleckenkrankheit
https://en.wikipedia.org/wiki/Strawberry_foliar_nematode
https://www.atozflowers.com/flower/weigela/
https://www.britannica.com/plant/Weigela
https://plants.ces.ncsu.edu/plants/weigela-florida/
https://thehometome.com/weigela-varieties/

Autor

Matthias Behrends