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Gattung Toona

Systematik

Familie: Mahagonigewächse (Meliaceae)

Gattung: Toona

Arten

Generelles

Zur Zeit sind nur etwa vier bis fünf Arten dieser Gattung bekannt, die allesamt im Nahen bis in den Fernen Osten und sogar bis nach Australien vorkommen. Die Arten der Gattung wachsen ausschließlich als Bäume, die Höhen von bis zu 50 Metern erreichen können. Alle Arten weisen gefiedertes Laub auf, wobei die einzelnen Fiederblättchen zumeist glatt oder leicht gesägt sind. Die Gesamtlänge der Blätter kann bis zu 120cm betragen. Das charakteristische, duftende Holz aller Toona-Arten, das auf den ersten Blick an das Holz eines Nadelbaums erinnern könnte, ist im Westen sehr beghert, da andere Mahagoni-Arten strengen Einfuhrkontrollen unterliegen. Insbesondere wird es deshalb häufig im Schiff- und Möbelbau und zur Herstellung von instrumenten benutzt. Sitar, die indische Langhalslaute und einige moderne E-Gitarren, seien hier als Beispiel genannt.
Während die deutsche Bezeichnung für die Gattung "(Chinesischer) Surenbaum", "(Chinesischer) Gemüsebaum" oder "(Chinesischer) Mahagoni" lautet, findet man das Holz im englischen Sprachraum auch unter der Bezeichnung "redcedar", "toon", "tuna", "Australian red cedar", "Indian cedar" oder "Indian mahogany".

Wuchsform

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Blatt und Blüte

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Die Blätter aller Arten sind gefiedert und können bei einzelnen Arten eine Gesamtlänge von bis zu 120cm erreichen. Sie wachsen spiralig und wechselständig am Baum. Der Blattstiel ist häufig rötlich und kann auch kleine Härchen aufweisen. Die einzelnen Fiederblättchen sind von elliptischer bis lanzettlicher Form und weisen zumeist einen glatten Rand auf, wobei es auch Arten gibt, deren Blattrand leicht gesägt ist. Während der Baum in seinem natürlichen Habitat als immergrüner Baum wachsen kann, werden die Blätter in nordeuropäischen Breiten im Herbst in der Regel abgeworfen, nachdem sie sich gelblich verfärbt haben. Die Blätter und Zweige der Toona-Arten sind essbar und von würzigem Geschmack und in China werden sie häufig als Gemüse gegessen oder zu Medizin verarbeitet.

Die Blüten aller Toona-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtlich (monözisch), was bedeutet, dass sich auf einer Pflanze (einhäusig) jeweils nur männliche oder weibliche (getrenntgeschlechtlich) Blüten zeigen. Die Blüte ist endständig (wächst an den Enden der Zweige) und zeigt sich (in nordeuropäischen Breiten) nur in sehr warmen Sommern als bis zu 100cm lange Blütenrispe. Die einzelnen Blüten sind eher klein und wenn sie erblühen, öffnen sich die fünf Blütenblätter zu einem kleinen Kelch und geben den Blick auf die sehr kurzen Staubblätter frei.

Früchte

Hat man in seinem Garten mindestens eine männliche und eine weibliche Pflanze einer Toona-Art gepflanzt (Einhäusigkeit), und wurden die Blüten der weiblichen Pflanze erfolgreich befruchtet, bilden sich im Laufe des Spätsommers, bis zum Beginn des Herbstes, die kleinen Kapselfrüchte aus. Sie enthalten jeweils bis zu sechs Samenkörner, die an einem Ende geflügelt sind. Insgesamt könnte der Fruchtstand an Sternanis erinnern, denn die einzelnen Fruchtkammern streben weit auseinander. Im Gegensatz zu den frischen Ästen und Blättern finden die Früchte keine kulinarische Verwendung, denn sie werden lediglich zur Nachzucht der verschiedenen Arten verwendet.

Verbreitung

Sämtliche Toona-Arten hatten ihr natürliches Vorkommen zunächst im Nahen (Afghanistan, Pakistan, Indien), bzw. Fernen Osten (China) bis nach Südostasien ( Australien und kleinere Inseln). Schon bald nach der Entdeckung der Gattung jedoch, haben sich aufgrund der Beliebtheit des Holzes und der, je nach Art, guten Klimatoleranz, einige Arten über den gesamten Globus ausgebreitet und gelten sogar in einigen Gebieten als invasive Arten. Die Australische Rotzeder etwa (Toona ciliata), findet sich heutzutage in China, Südostasien, Australien, einigen Ländern Afrikas, in Nord- und Südamerika, sowie in Alaska. Ihr Holz, das man auch unter der Bezeichnung Rotzeder (auch das Holz anderer Bäume wird unter dieser Bezeichnung gehandelt), Australische Rotzeder, Indischer Mahagoni oder Burma-Zeder im Handel findet, gilt als leicht zu bearbeiten und sehr wertvoll, weshalb es nicht weiter verwundert, dass die Pflanze eine so große Verbreitung gefunden hat.
Andererseits hat sich Toona ciliata in einigen eingeführten Gebieten ungehinder ausgebreitet, weshalb sie dort angestammte Pflanzen verdrängt und deshalb als invasive Art gilt. Dies betrifft insbesondere Länder in Afrika, wie z.B. Malawi, Uganda, Zambia und Zimbabwe.
Andere Arten wiederum, wie etwa Toona sinensis (Chinesischer Gemüsebaum, Chinesischer Surenbaum) wurden zwar auch exportiert, haben aber keine so große Verbreitung gefunden. Noch immer findet man die meistenBäume dieser Art überwiegend in asiatischen Ländern wie China, Indien, Nepal oder Nordkorea.

Lebensbereiche

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Nutzung

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Mehr oder weniger alle Arten gelten als ausgezeichnete Holzlieferanten. Sie wachsen relativ zügig, ihre Anzucht gelingt relativ problemlos aus vorhandenen Samen und einige Arten gelten als klimatolerant, weshalb sie auch außerhalb Asiens gute Zuwachsraten zeigen. Hauptsächlich wird das Holz verschiedener Toona-Arten zu edlen und teuren Produkten weiterverarbeitet. Häufig findet man es in Innenausbauten wie z.B. auf Schiffen oder es werden andere Wohnmöbel hergestellt. Auch im Instrumentenbau wird es verwendet (z.B. Toona ciliata) und es gilt als ausgezeichnete, wertvolle Alternative zu Ahorn oder Palisander, woraus etwa die meisten Gitarrencorpi bestehen.
Einzelne Arten spielen darüber hinaus in der chinesischen Küche eine wichtige Rolle, werden ihre Äste und Zweige doch zu Gemüse verarbeitet (z.B. Toona sinensis). Aufgrund ihrer ausladenden und dichten Kronen, gelten Toona-Aren aber auch als gute Schattenspender, weshalb sie gerne als Garten- oder Parkbäume Verwendung finden.
Da sie häufig auch von aufrechtem, geradem Wuchs sind, finden sie (überwiegend in Asien) auch als Straßenbäume Verwendung.
Sofern nicht aufgeforstet, dürfte die häufigste Nutzungsart in europäischen Breiten die Pflanzung als widerstandsfähiger und wüchsiger Garten- oder Parkbaum sein. Möglicherweise lässt sich die Pflanze auch in Pflanzkübeln zur Terrassen- oder Balkonbegrünung kultivieren, jedoch ist zu beachten, dass sie in diesem Fall wesentlich kleiner bleibt und evtl. auch ein geringeres Lebensalter erreicht.

Empfehlungen

Tragen Sie sich mit dem Gedanken eine Toona-Art in Ihrem Garten oder Park zu pflanzen, beachten Sie bitte, dass die Bäume unter Umständen recht groß werden können. Achten Sie bitte deshalb auf ausreichend Platz zu benachbarten Bäumen und kalkulieren sie auch ein, dass die Bäume, sind sie erst einmal groß geworden, reichlich Schatten spenden. Der Boden sollte ebenfalls tiefgründig sein und ein gutes Nährstoffspektrum aufweisen. So wie die meisten Pflanzen vertragen Bäume der Gattung Toona keine Staunässe, wobei die Trockenheitstoleranz höher als bei anderen Bäumen liegen sollte. Durch diese Eigenschaft könnte die Gattung Toona eine gewisse Rolle als Klimawandelgehölz spielen, sofern es gelingt sie dauerhaft und großflächig in Europa anzusiedeln.

Anfälligkeiten

Alle Toona-Arten gelten als wenig anfällig gegen die meisten in Europa verbreiteten Schädlinge. Als natürlicher "Hauptfeind" der Bäume gelten verschiedene Hypsipyla-Arten (z.B. Hypsipyla robusta, die auch "cedar tip moth", zu deutsch in etwa "Zedernspitzenmotte", genannt wird). Die Motten bohren ihren Nachwuchs in frische Triebe, die Früchte, die Blüten und die Borke hinein, wo sich die Larven von den vorgefundendenen Pflanzenteilen ernähren. Der so verursachte Schaden kann, gerade in Plantagen, zu einem Verlust großer Mengen des angebauten Holzes führen, weshalb die Motte in Asien (dem Hauptanbaugebiet) sehr gefürchtet ist.
In europäischen Breiten ist ein Befall mit Hypsipyla kaum bekannt, weshalb hier angepflanzte Bäume gut und zuverlässig ein höheres Alter erreichen sollten.

Fun Fact

Zwar wird das Holz der Toona-Arten auch als Rotzeder bezeichnt, jedoch sind die Bäume keine Nadelbäume. Diese Bezeichnung mag auch daher stammen, dass das Holz und die jungen Blattknospen von z.B. Toona sinensis, einen starken Geruch verströmen. Toona sinensis, eine Art von der zwei Sorten bekannt sind, kann entweder grüne oder rote Blattknospen aufweisen, die sich anhand der Zusammensetzung ihrer ätherischen Öle in der Intensität ihres Geruchs unterscheiden. Rote Blattknospen gelten in der Regel als intensiver duftend, jedoch muss beachtet werden, dass dies in der Regel für die frischen Produkte gilt. Werden die Knospen getrocknet (z.B. über den Online-Handel) bezogen, muss davon ausgegangen werden, dass sie bereits einen Großteil ihres intensiven Aromas verloren haben. Dies gilt für grüne und rote Blattknospen gleichermaßen.
Bevor die frischen Knospen verzehrt werden können, müssen sie allerdings blanchiert werden (kurzes Eintauchen in siedendes Wasser oder Wasserdampf). Danach sollten die Blätter noch getrocknet werden (Sonne oder Ofen), bis sie eine knusprige Konsistenz aufweisen. Hat man die Knospen auf diese Art behandelt, können sie kleingeschnitten und als Salat gegessen werden. Ähnlich wie bei Zucchini-Blüten ist es allerdings auch möglich sie mit einer Ei-Paste zu frittieren oder sie in der Pfanne zu braten.

Autor

Matthias Behrends