Sumpf-Siegwurz

Gladiolus palustris

Das Vorkommen des Sumpf-Siegwurz ist auf Europa begrenzt. Er ist eine stark gefährdete Pflanze, die in der Roten Liste der IUCN (Weltnaturschutzunion) aufgeführt ist und in Österreich sogar als nahezu ausgestoben gilt. Dass diese Pflanze so stark gefährdet ist, ist nicht nur auf die Verengung ihres natürlichen Lebensraums zurückzuführen (Verschwinden von naturbelassenen Bachläufen und Trockenlegung von Feuchtwiesen) sondern auch auf ihre ausgeklügelten und sensiblen Fortpflanzungsstrategien.

Zwar gedeiht die Pflanze auch in normalen Pflanzsubstraten wie gewöhnlicher Gartenerde, jedoch benötigt sie für die natürliche Verbreitung spezielle Boden- und Standortbedigungen, die zunehmend verschwinden. Findet sie gute Bodenbedingungen vor, kann sie bis zu 60 cm hoch werden. Aus der Wurzelknolle entspringen der Stengel und die Laubblätter, die lanzettlich und fast so lang wie der Stengel sind. Im oberen Bereich des Stengels findet sich noch eine weitere Art von Laubblättern, die wesentlich kürzer als die unteren und an den Nodien zu den Blüten sitzen. Die Blüten zeigen sich von Juni bis Juli zu 3 oder 6 Blüten im oberen Bereich des Stengels und sind ungestielt. Sie sind purpurrot und recht groß. Bestäubt wird die zwittrige Pflaze vorzugsweise von Hummeln. Nach der Blüte bildet der siegwurz einen Kapselfrucht, die die Samen enthält. Das Rückzugsorgan dieser Pflanze sind Wurzelknollen. Dies unterscheidet sie von anderen wasserliebenden Pflanzen, die häufig einen Wurzelstok (Rhizom) ausbilden. Evtl.hat diese Tatsache auch mit dazu beigetragen, dass die Pflanze immer seltener wird.