Sibirisches Wollgras

Eriophorum russeolum

Wollgräser (Eriophorum) sind auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. Ihr Vorkommen reicht von Nordamerika, Kanada über die subarktischen Gebiete in Grönland, weiter über Europa und Vorderasien bis nach Sibirien. So unterschiedlich die einzelnen Eriophorum-Arten auch sind, haben sie doch alle gemeinsam, dass sie nährstoffarme, saure Böden bevorzugen, die man typischerweise in der Nähe von Mooren findet. Das Substrat besteht vorzugsweise aus sehr viel Torf, wenig Kalk und Humus und der Pflanzerde können auch Stücke von Rindenmulch beigemengt werden um die Wurzelbelüftung zu erhöhen. Hat man die Erde einmal so vorbereitet, sollte sie stets ausreichend feucht gehalten werden.

Dabei braucht ein "Ertrinken" der Pflanze nicht befürchtet zu werden, denn je feuchter der Boden, desto wohler fühlt sich das Wollgras. Auch physiologisch ähneln sich alle Eriophorum-Arten stark. Aus einer Basis entspringen die Stengel, die beim Sibirischen Wollgras (Eriophrum russeolum) bis zu 40 cm hoch werden können. Die Blüte der Sibirischen Variante zeigt sich von Mai bis Juni zunächst unspekatakulär an kurzen Ähren und bildet dann die für diese Variante besonderen bräunlich, goldenen, charakteristischen "Wollfäden" aus, bei denen es sich um die verlängerten Blütenhüllfäden handelt, die die entstehende Frucht (ebenfalls unspektakulär) umschließen. Zwar fallen die Früchte (Wattebäusche) später im Jahr von der Pflaze ab und werden durch Wind und Tiere an neue Standorte verbracht, jedoch spielt die generative Vermehrung (Vermehrung durch geschlechtliche Fortpflanzung) keine große Rolle. Die Pflanze breitet sich vorwiegend über ihr kurzes Rhizom (Wurzelstock) aus, das jedoch nicht so wuchskräftig ist, dass es andere Pflanzen verdrängt. Wird die Pflanze doch einmal zu groß, kann der Wurzelstock problemlos zerteilt und an andere Standorte (mit den beschriebenen Eigenschaften) verbracht werden.