Europäischer Zürgelbaum

Celtis australis

Der Europäische Zürgelbaum (Celtis australis) hat sein natürliches Verbreitungsgebiet in Südeuropa bis Norafrika, denn man findet ihn von Portugal über Spanien, Italien bis nach Marokko und Tunesien. Er bevorzugt sonnige Standorte und kommt durch seine tiefen Wurzeln gut auf etwas kargen Böden zurecht, die gelegentlich trockenfallen dürfen. Aufgrund dieser Eigenschaft kann er als Klimawandelgehölz gelten, denn verschiedene Umwelteinflüsse vermögen ihm wenig anzuhaben.
Der Baum erreicht Höhen von bis zu 25m, wobei er eine ausladende, dicht belaubte Krone ausbildet. Die grünen Blätter, die sich zusammen mit den Blüten zeigen, sind sommergrün, von elliptischer Form, spitz zulaufend und weisen einen gesägten Rand auf. Die Herbstfärbung ist gelb-orange.

Die Blüten, die sich von April bis Mai bilden, sind relativ klein, achselständig und von weiß-gelblicher Farbe. Trotz ihrer relativ kurzen Blütezeit bilden sich aus ihnen bis zum Spätsommer dunkle, fast schwarze Steinfrüchte, die in Südtirol "Zürgeln" genannt werden, woher der Baum auch seinen deutschen Namen haben dürfte. Die Früchte sind essbar und haben einen süßlichen Geschmack, wobei das Fruchtfleisch eher mehlig ist. In Südtirol werden die Früchte als Backzutaten für verschiedene Süßspeisen verwendet.
Der Baum sollte an einen rundum freien, tiefgründigen Standort gepflanzt werden, da er andernfalls seinen schönen Habitus nicht vollständig entfalten kann. Eine Kultivierung im Kübel sollte möglich sein. Allerdings muss man damit rechnen, dass der Baum wesentlich kleiner bleibt und dass das Pflanzgefäß gelegentlich gewechselt muss. Die große Hauptwurzel dürfte nämlich dazu führen, dass das Pflanzgefäß regelmäßig zu klein wird.
Beherzigt man diese Ratschläge, bekommt man mit dem Europäischen Zürgelbaum einen "exotischen", attraktiven und robusten Begleiter, den man zur Zeit eher selten in heimischen Gärten und Parks findet.