Wilde Möhre

Daucus carota

Die Wilde Möhre ist so viel mehr als ein Elternteil unserer heutigen Kultur-Karotte: Im Garten wird sie vor allem wegen ihres hübschen und ökologisch wertvollen Blüten- sowie Fruchtschmucks geschätzt! So wird die heimische Wildstaude Daucus carota tatsächlich vorwiegend in Beete und Rabatten, den Natur- oder Bauerngarten gepflanzt, um diesen zu verschönern. Ein hübscher Anblick sind alleine schon die mehrfach gefiederten, in Rosetten angeordneten Blätter der Wilden Möhre. Sie verbreiten – gerade, wenn sie zerrieben werden – einen aromatischen Duft. Oft schon von Mai, spätestens von Juni an, zeigen sich dann prächtige weiße Doldenblüten. Mitunter bis in den Oktober hinein bleibt uns dieser auffällige Blumenschmuck im Garten erhalten. Typisch ist der dunkelrote bis purpurne Fleck in der Mitte jeder Dolde, der suggeriert, ein Insekt hätte sich hier niedergelassen. So lockt die Wilde Möhre gekonnt viele weitere Nützlinge wie Bienen, Schwebfliegen oder Käfer in unseren Garten, die nicht zuletzt zu seinem Gedeihen beitragen. Unterschätzt werden darf ebenfalls nicht die Bedeutung der Wilden Möhren-Blüte als Kinderstube für die Raupen des bedrohten Schwalbenschwanzes. Wer den naturnahen Garten liebt, wird sich darüber nicht ärgern – denn ohne Raupen keine Schmetterlinge!

Um sich selbst an dem zierenden Blütenschmuck der Wilden Möhre bestmöglich zu erfreuen, können die Doldenblüten auch wunderbar für die heimische Floristik geschnitten werden. Ob frisch in sommerlichen Blumensträußen oder getrocknet in der Vase – sie wirken immer als sommerlich-leichter Akzent! Die Blüten sind jedoch nicht der einzige Schmuck der Wilden Möhre: Hernach bildet sie auffällige „Nester“ eiförmiger Klettfrüchte aus, die ebenfalls höchst dekorativ unsere Beete schmücken. Doch nicht nur eine Zierpflanze, die Wilde Möhre blickt auf eine lange Geschichte als Heil- sowie Gemüsepflanze zurück. Sowohl die Blätter, als auch die Samen sowie Wurzeln sind essbar. Letztere sind um einiges dünner als unsere Speisekarotten und von weißlicher Färbung. Sie verholzen im zweiten Jahr und sind – wie die Blätter – im ersten Jahr nur im wirklich zeitigen Frühjahr oder Herbst zart und aromatisch.

So handelt es sich bei der Wilden Möhre um eine Wildstaude, die vor allem mit ihrem Blütenschmuck sowie als Bienenweide unseren Garten bereichert. Dabei zeigt sie sich pflegeleicht und in unseren Breiten als gut winterhart. Zwar ist die einzelne Pflanze nur zweijährig, sät sich aber weiter aus, so dass dem jahrelangen Blüten- und Fruchtschmuck nichts im Wege steht. Genügsam und unproblematisch gedeiht die Wilde Möhre an einem gerne vollsonnigen Standort und mag ihren Boden gut durchlässig und eher trocken sowie nährstoffarm. Kalk liebt diese Staude ebenfalls! Die Wilde Möhre – insgesamt also eine so unkomplizierte wie zierende und ökologisch wertvolle Ergänzung jedes naturnahen Gartens.