Die meisten werden es mit verträumten Uferböschungen in Verbindung bringen: das
Chinaschilf. Der
robuste Strauch kommt ursprünglich aus dem Himalaya und verschönert seither auch europäische Gärten und das sogar im Winter. Das Chinaschilf ist nämlich nicht nur äußerst
frosthart, sondern behält den ganzen Winter seine prächtige Herbstfärbung bei und verzaubert den Garten, oder im
Kübel auch den
Balkon, so mühelos in eine
farbenfrohe Märchenwelt.
Unsere Lieblinge der Kategorie - Chinaschilf
Das Chinaschilf ist dabei mindestens genauso vielfältig wie winterhart, so gilt es sich zunächst für eine der vielen Sorten zu entscheiden, die alle ein unterschiedliches Blätterkleid zeigen: von einfarbig grün bis gepunktet ist alles mit dabei. Und auch die Blütenrispen, die sich meist im späten Sommer zeigen, umspielen ein großes Farbspektrum von silbern bis rot. Pflanzen tut man das Schilf dann am besten im Frühjahr. Ab jetzt wird das langlebige Chinaschilf dann viele Jahre lang den Garten verzaubern. Es ist dabei so pflegeleicht, dass es auch Anfängern leichtfallen wird, es in Stand zu halten. Es muss lediglich einmal im Jahr bodennah zurückgeschnitten werden, damit es im Sommer dann in altgewohnter Pracht austreiben kann und man seinen Anblick ganzjährig genießen kann.
Chinaschilf- Sorten im Überblick
Sorte |
Wuchsform |
Besonderheit |
Adagio |
dicht- gedrungen, 1-1,5m |
für Kübelhaltung, aber auch in Staudenrabatten, reiche Blütenbildung |
Aksel Olsen |
trichterförmig, in den Spitzen überhängend, 3-4 m |
sehr großes, breitblättriges Chinaschilf |
Cabaret |
überhängend, 1,5m |
breites, mehrfarbiges Laub |
Ferner Osten |
aufrecht, in den Spitzen überhängend, 1,7m |
mehrfarbige Blüte in rot und silber- weiß |
Flamingo |
grazil überhängender Wuchs, 1,7m |
reichliche Blütenbildung, schöne Herbstfärbung |
Graziella |
überhängender Wuchs, bis 1,8m |
sehr dekorative Blüte |
Gracillimus |
aufrechter Wuchs in den Spitzen überhängend, bis 2m |
sehr schmale, feine Blätter, dekorativ, wenig blühend |
Große Fontäne |
hohe Sorte, überhängend, bis 2,60m |
großes, standfestes Gras mit silbrig- weißer Blüte |
Kleine Silberspinne |
bogig überhängend, 1,5m |
mittelhohes Ziergras mit ausgeprägter Blütenbildung |
Malepartus |
erst straff aufrecht, später überhängend, 2m |
hohe Sorte mit breiten Blättern und roter Blüte |
Morning Lights |
eher halbhohe Sorte, bis 1m |
weißgerändertes, sehr schmales Blatt, wenig blühend |
Nippon |
lockerer Wuchs, überhängend, 1,2m |
braun- rot Blütenähren, Herbstfärbung |
Rotsilber |
breiter, stark überhängender Habitus, 1,7m |
stark überhängende Blätter, dadurch höherer Platzbedarf |
Silberfeder |
hohes, breitbuschig Ziergras, bis 2,2m |
weiß- silberne Blütenähren |
Strictus |
straff aufrecht, bis 2m |
grünes Blatt mit gelben Querstreifen, aufrechter Wuchs |
Variegatus |
lockerer, luftiger Wuchs, 1,6m |
breite, zweifarbige Blätter |
Zebrinus |
straff aufrecht, bis 2m |
grünes Blatt mit gelben Querstreifen, leicht überhängender Wuchs |
Hintergrundinformationen zu Chinaschilf
Chinaschilf findet man nicht nur auf zahlreichen Gemälden, vor allem von
Gewässern, sondern auch immer mehr in europäischen Gärten. Kein Wunder, denn die großen, horstig wachsenden Sträucher sind nicht nur äußerst
zierend, sondern auch noch absolut
pflegeleicht. Ihre Heimat haben sie, wie der Name schon vermuten lässt, in Asien, genauer genommen im Himalaya, Nordchina und Japan. Sie sind also durchaus ruppigeres Klima gewöhnt und deshalb umso
robuster. Früher wurden ihre langen Stiele und Blätter zunächst allerdings eher für die Herstellung von Matten und Flechtwerk verwendet. Sie gehören zur Familie der
Süßgräser (Poaceae) und die meisten heimischen Chinaschilf Sorten stammen von der Art Miscanthus sinensis. Ihnen allen gemein ist die Besonderheit, dass sie im Winter stehen gelassen werden können und so dem Garten auch zur kalten Jahreszeit viel Leben einhauchen können, oder gar eine magische Atmosphäre schaffen, wenn der Raureif morgens an den Blättern hängt.
Aussehen, Eigenschaften und Verwendung von Chinaschilf
Findet man Chinaschilf in der Wildnis, so wächst es meist sehr
buschig,
ausladend und
dicht und auch in den heimischen Gärten sollte man ihm auf jeden Fall genügend Platz gewähren, wobei die Größe dieses Platzes von der Sorte abhängig ist. Chinaschilfpflanzen können so zwischen
80 und 400cm groß werden, wenn man sie denn lässt. Kleinere Sorten können so in den
Kübel gepflanzt werden, während die größeren nur im Freiland oder im Beet gedeihen werden. Sie wachsen dabei hoch und aufrecht bis bogig überhängend, da die Blätter mit zunehmender Höhe natürlich auch immer mehr an Gewicht gewinnen. Die
Blätter sind sehr
schmal, oft dunkelgrün und haben einen
scharfen Rand. Sorten wie das
Zebraschilfgras Zebrinus oder der
Steife Zebraschilf können dabei auch
mehrfarbiges Laub entwickeln, was ihnen ihren Namen eingebacht hat. Die meisten Chinaschilfsorten gehören zu den
Spätblühern und zeigen erst von
August bis Oktober ihre Blüten. Der Miscanthus sinensis Malepartus aber zum Beispiel, zeigt manchmal sogar schon im Juli seine feinen, endständig stehenden
Blütenrispen. Diese haben dabei je nach Sorte eine Farbe von
weiß-silbern bis rötlich. Und nicht nur wir Menschen finden diese Blüten schön, sondern auch Schmetterlinge und Bienen fühlen sich zu dem Blütenmeer hingezogen. Das Besondere am Chinaschilf ist, dass er auch im Winter stehen bleibt und mit seinen Blättern und strauchigem Wuchs eine schöne Zierde ist. Schon im
Herbst zeigen die lanzettlichen, langen Blätter eine
neue Farbe, die meist von
feurigem Rot bis warmes Gelb reicht. So stellt das Chinaschilf ganzjährig eine Augenweide dar, besonders wenn sich Reif auf die Blätter legt oder sie leicht von Schnee bedeckt sind.
Chinaschilf pflanzen und pflegen
Chinaschilf ist eine der pflegeleichtesten Pflanzen überhaupt. Es ist äußerst
anspruchslos, was seinen Standort anbelangt und zudem noch
extrem winterhart. Natürlich gibt es aber auch hier Verhältnisse, die der Miscanthus besonders gerne hat. Dazu zählen ein
sonniger Standort, am liebsten in Einzelstellung in einem Beet oder im Freiland. Kleinere Sorten können auch in Gruppen stehen oder in den Kübel gepflanzt werden. Der Boden sollte am besten
feucht, durchlässig und nährstoffreich sein. So mag es kaum verwundern, dass sich das Chinaschilf besonders oft an Uferböschungen finden lässt. Im Sommer in besonders trockenen Zeiten freut sich das Chinaschilf deshalb, ein wenig gegossen zu werden.
Zurückschneiden sollte man das Chinaschilf erst im zeitigen Frühjahr. Nicht nur, weil es im Winter so schön aussieht, sondern auch weil ein zu früh gelegter Rückschnitt der Pflanze schadet und sie anfällig für Fäulnis macht. Deshalb sollte erst wenn kein Frost mehr herrscht die Gartenschere ausgepackt werden und die Blattstiele
bodennah zurückgeschnitten werden. Hierbei sollte auf die scharfkantigen Blätter geachtet werden. Auch ist das Chinaschilf ein beliebtes Winterquartier für beispielsweise Igel, sodass der Tierfreund den Rückschnitt erst nach Beendigung des Winterschlafes dieser Tiere vornimmt. Wird das Chinaschilf im Kübel gehalten ist es nicht ganz so winterhart wie seine Artgenossen im Freiland und sollte deshalb auf eine Styroporplatte gestellt oder mit Vlies umwickelt werden. Hat man Angst, dass die Schneelast die schöne Form des Schilfes zu sehr belasten könnte, kann man die Zweige mit einem Stück Garn umwickeln. Das Chinaschilf ist so eine äußerst robuste und dazu noch
langlebige Pflanze, die verspricht, das ganze Jahr über einen schönen Anblick im Garten darzustellen.