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Gattung Zelkova

Systematik

Familie: Ulmengewächse (Ulmaceae)

Gattung: Zelkova

Arten

Generelles

Die Gattung Zelkova gehört zur Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae) und es sind aktuell sechs rezente (zur Zeit lebende) Arten bekannt. Obwohl mehrere Arten der Gattung auch im Erdzeitalter des Tertiär in Europa existierten, sind die heutigen Arten vor allen Dingen in Südwest- und Ostasien verbreitet. Die einzigen verbliebenen, europäischen Arten sind die Kretische Zelkove (Z. abelicea) und die "Sizilianische" Zelkove (Z. sicula), die auf Kreta, bzw. auf Sizilien jeweils endemisch (örtlich begrenzt) wachsen. Diese beiden Arten, sowie die Kaukasische Zelkove (Z. carpinifolia) sind durch das Ulmensterben vom Aussterben bedroht und finden sich deshalb auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN (International Union for Conservation of Nature). Z. sicula gilt sogar als „critically endangered“ und es existieren nur noch zwei kleine Populationen in den Hybläischen Bergen (Monte Iblei) mit insgesamt ca. 1800 Exemplaren.
Die asiatischen Arten hingegen gelten als wertvolle Holzlieferanten, deren Holz ähnliche Eigenschaften aufweist, wie das Holz der Ulmen. Aufgrund der interessanten Struktur wird es häufig zu Furnier, Möbeln, Parkett oder Vertäfelungen verwendet. Die Arten Z. serrata, Z. sinica, Z. carpinifolia und Z. abelicea gelten auch als sehr beliebte Arten zur Erziehung als Bonsai.

Wuchsform

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Blatt und Blüte

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Die Blätter der Zelkoven sind sommergrün, von hell-, bis dunkelgrüner Farbe und elliptisch bis lanzettlich. Am Ast zeigen sie sich wechselständig und zweizeilig (lediglich ein Blatt pro Nodium). Der Blattrand ist zumeist leicht bis stark gesägt und insgesamt erinnern die Blätter stark an die Blätter der Ulmen, allerdings ist ihre Blattspreite symmetrisch an den Blattsteiel angeheftet, während die Blattspreite der Ulmen, asymmetrisch am Blattstiel anliegt. Die Herbstfärbung der Blätter ist zunächst orange, dann rostrot. An einer Pflanze können, je nach Standort, unterschiedlich große Blätter auftreten.
Die Blüten der Zelkoven sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), was bedeutet, dass sich auf einer Pflanze sowohl weibliche als auch männliche Blüten befinden. Sie zeigen sich von April bis Mai in unscheinbaren Büscheln, die aus den Blattachseln der einjährigen Zweige erwachsen. Dabei finden sich die weiblichen Blüten an den Spitzen der Triebe, die männlichen an der Basis. Die Bestäubung erfolgt durch Wind und durch frühe Insekten, wie Bienen, Hummeln oder Käfer.

Früchte

Sind die weiblichen Blüten befruchtet, bilden sich im Laufe des Frühsommers die zunächst grünen, ungeflügelten Steinfrüchte, deren Form entfernt an Bucheckern erinnert. Während die Samen am Baum reifen, ändert sich ihre Farbe von grünlich zu bräunlich und die Samenhülle wird von einem deutlichen Netz aus Äderchen überzogen. Ebenso wie Bucheckern werden die Früchte durch Vogelfraß oder den Wind verbreitet. Auch zur Anzucht im Gewächshaus oder in einem Topf auf der Fensterbank scheinen sich die Samen zu eignen, denn sie benötigen für die Keimung keine besondere Vorbehandlung. Bei einer Temperatur zwischen sechzehn bis zweiundzwanzig Grad sollte der Samen dann innerhalb von einundzwanzig, bis dreißig Tagen keimen, sofern er nicht zu tief in die Erde eingebracht wurde (Faustregel: doppelte Samenbreite).

Verbreitung

Wie bereits beschrieben, finden sich die größten Zelkova-Populationen heutzutage in Vorder-, sowie Zentralasien. So sind beispielsweise Vorkommen in Iran, der Türkei, auf den Kurilischen Inseln, aus der Mandschurai, dem Kaukasus, China, Taiwan und Japan dokumentiert. Hinzu treten die stark gefährdeten, europäischen Vorkommen auf Kreta und Sizilien. Neben den natürlichen Vorkommen wurden Versuche unternommen, Zelkova-Arten in New York, der Tschechoslowakei und den Niederlanden anzusiedlen.
Neben den natürlichen Populationen gilt der Baum als beliebtes Ziergehölz, weshalb er in vielen botanischen Gärten auf der ganzen Welt zu finden ist. So sind beispielsweise Sammlungen in den USA, Deutschland, dem Vereinten Königreich, Frankreich, Belgien und Australien bekannt, die allesamt Gewächse der Gattung Zerkova beherbergen.

Lebensbereiche

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Nutzung

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Dort, wo ein kommerzieller Anbau von Zelkova-Arten möglich ist, wird das geerntete Holz für seine Festigkeit und seine Maserung sehr geschätzt. Sehr beliebt ist Zelkova-Holz in Japan, wo es unter dem Namen KEYAKI bekannt ist. Aufgrund seiner Festigkeit und Witterungsbeständigkeit gilt es seit Jahrhunderten als das beliebteste Bauholz und zahlreiche ornamentale Pagoden wurden schon aus den Stämmen dieses Baums errichtet. Aber auch für Innenausbauten und Möbel ist das Holz aufgrund seiner guten Bearbeitbarkeit hervorragend geeignet, denn es lässt sich relativ gut bearbeiten und die hellbraune bis gelbliche, glänzende Farbe, ist sehr attraktiv. Aufgrund des hohen Einschlags ist allerdings zu betonen, dass die Preise für Zelkova-Holz stark gestiegen sind und dass es zunehmend schwierig wird, Bäume zu finden, die große Stammdurchmesser aufweisen.
Außer als attraktive Parbäume, gelten Zelkoven auch als sehr beliebte Bonsaibäume, da einige Arten schon von Natur aus, kleinere Blätter ausbilden, was den Schnittaufwand verringert und die Attraktivität steigert. Insbesondere die Japanische Zelkove (Z. serrata) ist hier zu nennen, für die sich zahlreiche Anleitungen im Internet finden und die auch für Einsteiger geeignet sein sollte.

Empfehlungen

Zelkoven wachsen eher langsam, sind aber wenig anspruchsvoll, hinsichtlich des Standorts. Sie bevorzugen sonnige, geschützte Standorte, wobei der Boden nährstoffreich und durchlässig sein sollte. Beimengungen von Sand, Lehm oder Ton, schaden den Bäumen nicht und sind sogar, sofern sie als Bonsai kultiviert werden, erwünscht. Die Bäume wachsen in der Regel aufrecht und wenig verzweigt, weshalb sie wenig Pfege oder Pfanzschnitt benötigen. Da sich zumindest die Art Z. serrata als Bonsai eignet, sollte es auch möglich sein, sie als Kübelpflanze auf dem Balkon oder im Zimmer zu ziehen.
Möchte man Zelkoven vermehren, gelingt dies wohl recht problemlos mittels Stecklingen oder Samen, die im Spätsommer ausgebarcht werden.

Anfälligkeiten

Obwohl zur selben Pflanzenfamilie der Ulmengewächse (Ulmaceae) gehörend wie Ulmen (Ulmus), scheinen Zelkoven wenig anfällig gegen das Ulmensterben zu sein, das durch den Pilz Ophiostoma novo-ulmi verursacht wird, der sich über den Wind und mithilfe des Großen Ulmensplintkäfers (Scolytus scolytus) ausbreitet. Trotz dieser relativen Widerstandsfähigkeit kann es jedoch zu einem Befall mit dem Pilz kommen, denn der Große Ulmensplintkäfer hält sich auch gerne auf Zelkoven auf. Beachten Sie bitte, dass befallene Bäume meldepflichtig sind um die Krankheit einzudämmen.
Des weiteren sind Befälle mit Blatt- und Schildläusen, sowie Spinnmilden bekannt, denen jedoch mit den handelsüblichen Mitteln erfolgreiche begegnet werden kann.

Fun Fact

Als Bonsai kultiviert, ist Z. serrata eine sehr attraktive Zimmerpflanze, die sogar im Herbst das Laub abwirft, um es im nächsten Frühjahr erneut zu bilden. Die Pflanze ist im Handel auch als Japanische Ulme erhältlich und kann in der Natur Höhen von bis zu 30m erreichen. Als Bonsai kann sie in aufrechter oder geneigter Form kultiviert werden. Sobald in den Topf verpflanzt, sollte sich die Blattgröße reduzieren, was die Schnittmaßnahmenverringert. Während der Wachstumsphase verträgt Z. serrata Standorte mit voller Sonne, sofern die Sonneneinstrahlung nicht zu intensiv ist. Im Süden sollten deshalb halbschattige Standorte bevorzugt werden. Im Winter hingegen sollte die Zelkove, trotz ihrer guten Frostbeständigkeit, abgedeckt werden, da der (Bonsai)-Topf nicht genügend Schutz gegen sehr tiefe Temperaturen bietet. Wie die meisten Bonsai-Bäume verträgt die Zelkove keine Staunässe und auch das vollständige Austrocknen des Wurzelballens sollte vermieden werden. Die Krone der Z. serrata kann ohne Probleme in eine pilzartige From geschnitten werden, wobei Zweige, die zu stark nach oben wachsen entweder entfernt oder nach unten gedrahtet werden können, um Haupttriebe zu erzeugen. Eine Entlaubung der Z. serrata ist möglich und fördert das Verzweigen der Krone. Als weitere Pflegemaßnahme kann ein regelmäßiges, zweijähriges Umtopfen in Betracht gezogen werden, wobei die Wurzeln leicht beschnitten werden können um den Zwergwuchs zu fördern. Als Vermehrungstechniken kommen das Abmoosen, das Absenken, die "Ernte" von Stecklingen oder die Zucht aus Samen in Betracht. Insgesamt gilt Z. serrata, trotz seiner Attraktivität, als guter und relativ pflegeleichter Einsteigerbonsai, der auch von "Bonsaianfängern" in Betracht gezogen werden sollte.

Quellenangabe

https://de.wikipedia.org/wiki/Zelkoven
https://www.ulmen-handbuch.de/handbuch/zelkova/gattung_zelkova.html
https://www.baumschule-horstmann.de/gattung/zelkoven
https://www.baumkunde.de/Zelkova_serrata/
https://www.heckenpflanzen.ch/laubgehoelze/exoten/zelkovacarpinifolia.html
https://www.sdw.de/ueber-den-wald/gefahren-fuer-den-wald/waldschaedlinge/ulmensterben/#:~:text=Das%20Ulmensterben%20wird%20durch%20den,das%20Ulmensterben%20%C3%BCber%20ganze%20Landstriche.
https://www.comunedibuccheri.it/zelkovasicula/indice.htm
https://rivistanatura.com/zelkova-sicula-il-fossile-vivente-da-salvare/
https://de.wikipedia.org/wiki/Ulmen
https://de.wikipedia.org/wiki/Monti_Iblei
https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/lexikon-a-z/blattstellungen-phyllotaxis-357#:~:text=Bei%20der%20zweizeiligen%20Blattstellung%20befindet,%3A%20Porree%20(Allium%20porrum).&text=Bei%20der%20wechselst%C3%A4ndigen%20Blattstellung%20befindet,jedem%20Knoten%20nur%20ein%20Blatt.
https://gierschmagazin.de/2022/04/01/insekten-im-fruehling-so-startet-das-insektenjahr/
http://apps.worldagroforestry.org/treedb/AFTPDFS/Zelkova_serrata.PDF
https://www.australianseed.com/shop/item/zelkova-serrata-japanese-elm
https://www.ishs.org/ishs-article/1085_98
https://www.researchgate.net/figure/Worldwide-distribution-of-Zelkova-ex-situ-collections-surveyed-a-Proportion-of-botanic_fig1_236903281
https://powo.science.kew.org/taxon/urn:lsid:ipni.org:names:332073-2
https://www.vdberk.de/baume/zelkova-carpinifolia-verschaffeltii/
https://www.ehow.com/info_8430650_japanese-keyaki-wood.html
http://www.maruyone-trade.co.jp/en/1384/
https://www.bonsaiempire.de/baumartenfuehrer/zelkova
https://bonsaimirai.com/species/zelkova-bonsai
http://www.bonsai4me.com/SpeciesGuide/Zelkova.html
https://www.botanic.cam.ac.uk/learning/trails/trees-trail/zelkova-carpinifolia-ulmaceae/#:~:text=Zelkova%20trees%20are%20more%20resistant,impossible%20to%20control%20the%20beetles.
https://www.gruenes-archiv.de/zelkove-standort-pflanzen-und-pflege/

Autor

Matthias Behrends