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Gattung Buxus

Systematik

Familie: Buchsbaumgewächse (Buxaceae)

Gattung: Buxus

Arten

Generelles

Der Gattung Buxus werden derzeit etwa 70 bis 100 Arten zugeordnet. Sie finden sich sowohl auf dem amerikanischen, als auch (vereinzelt) auf dem afrikanischen, dem ozeanischen und auf dem eurasischen Kontinent. Ein Artenschwerpunkt liegt mit knapp vierzig Arten auf Kuba, wobei über dreißig dieser Arten nur dort als Endemiten (räumlich begrenzt) existieren. Eine weitere Artenhäufung ist in China zu finden, wo etwa 17 Arten vorkommen, von denen 15 Endemiten sind. Mehr als eine Art Buxus gibt es weiterhin auf den karibischen Inseln, in Ostasien, in Afrika und auf Madagaskar. Sämtliche Arten sind immergrün und sie wachsen überwiegend als Sträucher oder kleine Bäume, die Höhen von 6 Metern nicht überschreiten. Sie wachsen sowohl in höheren Lagen (bis ca. zweitausend Meter) als auch im Flachland. Teilweise sind die Arten stark gefährdet (z.B. Buxus vahlii, der auf der Insel Puerto Rico zu finden ist). In letzter Zeit sind aber auch die Buchsbaumbestände in Europa bedroht, da sich hier das "Buchsbaumsterben", welches durch einen Pilz (Cylindrocladium buxicola) verursacht wird, stark ausgebreitet hat. Eine weitere Bedrohung des Buchsbaums (engl. Box) entsteht durch die Raupen des Buchsbaumzünslers (Cydalima perspectalis), die an befallenen Pflanzen Kahlfraß verursachen können. Befördert wird die Gefährdung der Buchsbäume hierzulande durch die (quasi) Monokultur von Buxus sempervirens (Gewöhnlicher Buchsbaum). Buchsbäume haben helles, sehr hartes Holz, das weltweit geschätzt wird und das bereits seit Jahrtausenden für besondere Einsatzzwecke Verwendung findet. So nutzten bereits Neanderthaler vor über einhunderttausend! Jahren Stöcke aus Buchsbaum als so genannte "Grabstöcke". Heutzutage wird die Pflanze auch wegen ihrer besonderen Schnitteienschaften geschätzt, denn kaum ein anderer Strauch lässt sich so gut in Form schneiden wie Buchsbäume.

Wuchsform

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Blatt und Blüte

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Die Blätter der Buchsbäume sind immergrün, gegenständig und klein, oval bis elliptisch und zumeist mit einer festen Wachsschicht überzogen. Buchsbäume bilden in der Regel ein dichtes Laubleid aus, das die relativ kurzen Äste auf der gesamten Länge bedeckt und die Blätter sind sehr schnittfest, was bedeutet, dass angeschnittene Blätter nur an der Schnittkante nekrotisieren (Absterben und braun werden). Durch diese beiden Eigenschaften eignen sich Buchsbäume hervorragend für den Formschnitt, da sie auch nach dem Shnitt eine gesunde, grüne Belaubung aufweisen. Sind die Pflanzen von den eingangs erwähnten Pilzen oder Raupen befallen, äußert sich dies zumeist in einem großflächigen Absterben (braun) der Blätter.
Die Buchsbaumblüten, die von März bis Mai erscheinen, sind eher klein, ihr Aufbau ist aber sehr interessant. Die Pflanzen sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Das bedeutet, dass sich auf einer Pflanze sowohl weibliche als auch männliche Blüten befinden, die aber räumlich getrennt sein sollten, da sie andernfalls zwittrig wären. Bei den Buchsbäumen sind die Blüten zwar von den geneteischen Anlagen her getrennt, allerdings treten sie räumlich zusammen auf. An der Pflanze sieht das dann so aus, dass die männlichen Blüten, die etwas höher gelegenen weiblichen Blüten, in einem Kreis umstehen, weshalb die Blüte wie eine einzige wirkt. Die Blütenhüll- und die Staubblätter sind länglich, sehr klein und unscheinbar und die weiß-grünliche Farbe lässt sich kaum erkennen. Bezüglich der Befruchtung bietet diese Anordnung der weiblichen und männlichen Blüten den Vorteil, dass ein Insekt schon mit einem Anflug die Blüten befruchten kann, wenn sie nicht schon durch eine leichte Brise stattgefunden hat.

Früchte

Sind die Blüten befruchtet, bilden sich im Laufe des Sommers die zunächst grünen, nahezu kreisrunden Früchte, die durch ihre drei Fortsätze (Karunkel) wie eine Kugel mit drei Beinen aussehen. Ist die Samenkapsel ausgereift, zerfällt sie in drei Teile, die jeweils zwei (schwarze) Samen enthalten. Durch den Geruch der sich zersetzenden Karunkel (fleischiger Auswuchs, warzenartiges, ölhaltiges Anhängsel), werden Ameisen angelockt, die die Samen an neue Keimorte tragen. Diese Verbreitungsmehode wird Myrmekochorie (auch Myrmecochorie oder Myrmechorie) genannt und kommt nur bei sehr wenigen mitteleuropäischen Pflanzen vor. Weitere Pflanzen, die auch diese Verbreitungsmethode nutzen sind z.B. das Gänseblümchen (Bellis perennis), die Acker-Ringelblume (Calendula arvensis) und verschiedene Carex-Arten (Segge). Möchte man sich nicht die Mühe machen die Samen den Ameisen zu entwenden, kann man sie zur Reifezeit natürlich auch selbst ernten und einpflanzen. Zu beachten ist dabei allerdings, dass Buchsbäume erst nach ca. 20 Jahren fruktifizieren (Früchte ansetzen oder ausbilden), weshalb es häufig geraten sein kann, Stecklinge anzusetzen.

Verbreitung

Pflanzen der Gattung Buxus finden sich sowohl in der nördlichen, als auch in der südlichen Hemisphäre. Rund um den Äquator, kommen sie auf der Nordhalbkugel bis zum fünfzigsten Breitengrad natürlich vor. Auf der Südhalbkugel finden sich naürliche Vorkommen bis zum vierzigsten Breitengrad. Durch die große Beliebtheit der Buchsbäume, haben sie sich aber auch in Gebiete ausgebreitet, in denen sie ursprünglich nicht zu finden waren. So gilt die Gattng Buxus etwa an der Ostküste der USA, in Kazachstan oder in Neuseeland als "introduced", also als eingeführt und etabliert. Mit dem Gewöhnliche Buchsbaum (Buxus sempervirens) und dem Balearen-Buchsbaum (Buxus balearica), kommen in Europa lediglich zwei Arten vor. Eine Artenhäufung gibt es in den Tropen von den karibischen Inseln über Ostasien und Afrika bis nach Madagaskar. Ein weiterer Artenschwerpunkt liegt in China, wo von knapp zwanzig Arten, ca. 15 nur dort zu finden sind.

Lebensbereiche

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Nutzung

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Hierzulande ist Buxus vor allen Dingen wegen seines langsamen Wachstums, seiner Schnittfestigkeit und seines ganzjährig grünen Laubkleids beliebt. Aus diesen Eigenschaften ergeben sich zahlreiche Einsatzgebiete, die auch extensiv genutzt werden. So eignet sich die Pflanze beispielsweise hervorragend zur Einfassung von Wegen oder Beeten in anspruchsvollen Ziergärten, auf Friedhöfen oder auch in Haus- oder Schrebergärten. Halbhohe Pflanzen eignen sich zur Kultivierung im Kübel und damit zur Balkon-, Terrassen- oder Dachbegrünung. Größere Pflanzen können als anspruchslose Solitärgehölze gepflanzt werden, die wenig Pflege benötigen. Bei Bedarf und entsprechender Eignung der Gärtnerin, können die größeren Pflanzen auch sehr gut in Form geschnitten werden, was der Grünanlage ein individuelles und unverwechselbares Antlitz verleiht.
Aufgrund ihres langsamen Wachstums und der von Natur aus kleinen Blätter, eignen sich Buchsbäume auch seh gut zur Erziehung als Bonsai. Auch für den Anfänger gut geeignet sind beispielsweise etwas ältere Bäume, die über eine Baumschule bezogen werden können. Nach einem vorsichtigen Laub- und Wurzelschnitt kann die Pflanze zunächst in ein kleineres Pflanzgefäß umgetopft werden, bevor mit der Drahtung begonnen wird, welche dem Baum das typische, bonsaispezifische Aussehen, gegeben wird.
Sehr begehrt, teuer und selten (aufgrund des langsamen Wachstums) ist Buchsbaumholz. Es gilt als das härteste einheimische Holz, das eine sehr feine Struktur aufweist und von heller Farbe ist. Verwendung findet es häufig zur Herstellung von Intarsien oder es wird zu Schachfiguren oder teuren Instrumenten verarbeitet.

Empfehlungen

Grundsätzlich sind Buchsbaumarten sehr tolerant gegenüber verschiedenen Bodensubstraten. Sie wachsen sowohl auf lehmigen, tonhaltigen Böden, als auch auf leicht sandhaltigeren Böden, sofern ausreichend humoses Material vorhanden und die ausreichende Drainage sichergestellt ist. Buchsbäume sind keien ausgesprochnenen Pflnzen des Südens, weshalb darauf geachtet werden sollte, dass die Erde niemals vollständig austrocknet und die Pflanze nicht den ganzen Tag in der prallen Sonne steht. Diese Pflanzbedingungen würden dem Buchsbaum Stress verursachen, welcher ihn anfälliger für Schädlinge machen könnte. Ein weiterer Stressor wäre ein zu feuchter Boden, wie er bei Staunässe entsteht, deshalb sollte auch ein übermäßiges Gießen vermieden werden. Ziehen Sie Ihren Buchsbaum in einem Pflanzgefäß, kann die regelmäßige Gabe von Pflanzendünger das Geamtbild des Buchsbaums stärken. Auch im Hinblick auf den Pflanzenschnitt ist beim Buchsbaum nicht allzu viel zu beachten. Die Arten wachsen sehr langsam und benötigen deshalb selten einen Rück- oder Formschnitt. Möchte man vermeiden, dass durch die nach der Blüte entstehenden Samen, Ameisen angelockt werden (siehe "Früchte"), empfiehlt sich ein Pflanzschnitt nach der Blüte.

Anfälligkeiten

Wie oben bereits beschrieben, leiden Buchsbäume insbesondere unter zwei Schädlingen, bzw. Krankheiten. Die Raupen des (ursprünglich asiatischen) Buchsbaumzünslers (Cydalima perspectalis) können Kahlfraß an den Trieben und Zweigen verursachen, wogegen im Fachhandel erhältliche Pflanzenschutzgifte (Stichwort: Bacillus thuringiensis), recht zuverlässig helfen. Etwas anderes gilt für das von dem Pilz (Cylindrocladium buxicola) verursachte "Buchsbaumsterben" (auch: "Buchsbaum-Triebsterben"). Dieser sehr agressive Pilz ist mittlerweile in Europa stark verbreitet und lässt sich nur schwer bekämpfen, da keine zugelassenen Pflanzenschutzgifte existieren. Erkennen lässt sich der Pilz dagegen gut, denn wenn ein Befall vorliegt, zeigen sich an der Blattoberfläche und an den Rändern, braune Flecken, die allmählich zusammenfließen. Auch die Unterseite des Blattes verändert sich bei einem Befall, denn dort lassen sich dann die Pilzsporen gut ausmachen. Befallene Pflanzenteile sollten großflächig abgeschnitten und über den Hausmüll entsorgt werden. Keinesfalls sollten die abgetrennten Äste im Garten kompostiert weden, denn dann besteht die Gefahr, dass sich der Pilz weiter im Garten und der nahen Umgebung ausbreitet. Eine weitere Möglichkeit der Ausbeitung des Pilzes entgegenzuwirken bestünde darin, Buchsbaumarten zu pflanzen, die etwas wiederstandsfähiger sind. Diese Anforderung scheint allerdings zur Zeit nur der Kleinblättrige Buchsbaum (Buxus microphylla) zu erfüllen und dies auch nur in der Weise, dass es scheinbar etwas länger dauert, bis diese Art befallen wird.

Fun Fact

Buchsbaumholz gilt als sehr edel und ist dementsprechend teuer und selten in größeren Mengen im Handel zu finden. Es ist sehr hart und lässt sich mit dem entsprechenden Werkzeug und den dazu gehörigen Fähigkeiten, sehr gut bearbeiten. Häufiger findet man kleinere, unbearbeitete oder grob zurechtgeschnittene Holzstücke, deren Preise schon mal bei ca. 40 Euro für einen Stammschnitt von 50 Zentimeter Länge liegen können. Abhängig von Durchmesser, Alter und Maserung sind aber durchaus auch höhere Preise zu erzielen. Da es also nicht in großen Mengen verarbeitet werden kann, wird es heutzutage hauptsächlich für Schnitz- oder Einlegearbeiten verwendet.
Allerdings wird Buchsbaumholz schon seit Urzeiten von den Menschen für verschiedene Werkzeuge verwendet. Wie wir bereits gesehen haben, hat schon der Neandertaler die Härte des Buchsbaumholzes geschätzt um sich daraus Grabstöcke (um damit im Boden nach Wurzeln und Insekten zu graben) mit abgerundeten Griffen herzustellen. Später baute man aus Buchsbaumholz besonders widerstandsfähige Waffen und Gegenstände für den täglichen Gebrauch, die einer gewissen Abnutzung widerstehen mussten. Und auch in der frühen Industrialisierung spielte das Holz eine gewisse Rolle, da z.B. Maschinenteile, die einer gewissen Beanspruchung unterlagen, zumeist aus Buchsbaumholz waren.

Quellenangabe

https://www.baumschule-horstmann.de/gattung/buchsbaeume
https://de.wikipedia.org/wiki/Buchsb%C3%A4ume
https://www.pflanzen-deutschland.de/gattung_Buxus
https://www.baumkunde.de/Buxus_sempervirens/
https://pflanzen-bild.de/gattung/buxus/
https://species.wikimedia.org/wiki/Buxus
http://www.theplantlist.org/1.1/browse/A/Buxaceae/Buxus/
https://www.researchgate.net/figure/Modern-distribution-of-Buxus-in-Europe-B-sempervirens-is-represented-in-dark-green-and_fig1_231179557
http://dendro.cnre.vt.edu/DENDROLOGY/distributionMap.cfm?family=&genus=Buxus&species=&common=
https://figshare.com/articles/dataset/Buxus_sempervirens_chorology/11359538/1
https://www.infoflora.ch/en/flora/buxus-sempervirens.html
https://www.gbif.org/species/2984671
https://www.poetschke.de/beratung/buchsbaumsterben/
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/schaedlinge/Buchsbaum-Triebsterben-Was-hilft-gegen-die-Pilz-Krankheit,buchsbaumpilz100.html#:~:text=Dunkle%20Streifen%20an%20den%20Trieben,aus%20der%20Familie%20der%20Buchsbaumgew%C3%A4chse.
https://en.wikipedia.org/wiki/Buxus
https://de.wikipedia.org/wiki/Buchsbaumz%C3%BCnsler
https://pflanzen-bild.de/236/gewoehnlicher-buchsbaum-frucht-gruen-buxus-sempervirens/#:~:text=Der%20Buchs%20gilt%20wegen%20der,je%20zwei%20schwarze%2C%20gl%C3%A4nzende%20Samen.
https://www.zobodat.at/pdf/Veroeff-Natmus-Erfurt_26_0173-0198.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Myrmekochorie
https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/caruncula/12373#:~:text=Caruncula%20w%20%5Blatein.%2C%20%3D,Samen.
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%A4nsebl%C3%BCmchen
https://de.wikipedia.org/wiki/Acker-Ringelblume
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/zierpflanzen/Buchsbaeume-durch-Stecklinge-vermehren,buchsbaum144.html#:~:text=Buchs%20kann%20leicht%20durch%20Stecklinge,Beet%20stecken%20und%20anschlie%C3%9Fend%20gie%C3%9Fen.
https://www.buchsbaum.de/Vermehrung-Buchsbaum-Samen.htm
https://www.bonsaipflege.ch/127.html
https://www.holz-leute.de/magazin/holzarten-a-z/buchsbaum
https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/buchsbaum
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https://www.wood-database.com/boxwood/
https://www.edelholzverkauf.de/Buchsbaum:::77.html
https://www.hausjournal.net/buchsbaumholz
https://www.spektrum.de/news/holzwerkzeuge-von-neandertalern-gefunden/1538681
https://ebts.org/uk/2019/early-uses-of-boxwood/

Autor

Matthias Behrends