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Fingerhut

Große Farbvielfalt für eine natürliche Atmosphäre

Im Juni sieht man ihn vielerorts blühen. Der Fingerhut schmückt die Gärten mit seinen schönen Blüten. Die Pflanzengattung Fingerhut gehört zur Familie der Wegerichgewächse. Die 25 Arten der Gattung Digitalis sind von den kanarischen Inseln bis hin nach Mittelasien zu finden. Es gibt sowohl zweijährige als auch mehrjährige Sorten, welche die Gärten mit ihrer großen Farbpalette verschönern. Doch auch wenn die Blüten der Pflanze noch so schön sind, so giftig ist sie auch. So wurde der Fingerhut 2007 zur Giftpflanze des Jahres gewählt.
Der Fingerhut wächst als krautige Pflanze und erreicht, je nach Sorte, eine Wuchshöhe zwischen 60 und 200 cm. Im ersten Jahr bildet die Pflanze eine bodenständige, wintergrüne Blattrosette. Aus dieser entwickelt sich im folgenden Jahr der unverzweigte Blütenstand welcher die markanten glockenförmigen Einzelblüte


Giftigkeit und Anwendung in der Medizin

Alle Teile der Pflanze enthalten Glykoside, sind giftig und können, wenn sie verzehrt werden, tödlich wirken. Bereits zwei bis drei getrocknete Blätter sind die tödliche Dosis für einen Erwachsenen. Die Pflanze eignet sich also nicht für Gärten in denen sich Kinder aufhalten. Auch sollten im Umgang mit ihr stets Handschuhe getragen werden, da es bereits durch das Berühren von Pflanzenteilen zu Hautreizungen kommen kann. Die Symptome einer Fingerhutvergiftung sind Übelkeit und Erbrechen, Sehstörungen sowie eine verminderte Pulsfrequenz.
Mehr Informationen bekommen Sie bei der Informationszentrale gegen Vergiftungen. Auch für Tiere sind die Digitalis-Arten giftig.
In der Medizin finden Präparate, welche aus dem Fingerhut gewonnen werden, Anwendung als Herzmittel. Sie kräftigen den Herzmuskel und beeinflussen den Herzschlag.


 

Standort und Boden


In der freien Natur ist der Fingerhut häufig an lichten Waldrändern und Lichtungen anzutreffen. So überrascht es nicht, dass die Pflanze besonders schattige und halbschattige Gartenbereiche liebt. Dort fühlt sie sich richtig wohl und gedeiht besonders gut. Ein Platz in Baum- oder Strauchhöhe eignet sich besonders gut, da die Pflanze hier gut vom Schatten profitieren kann. Auch ein Platz zwischen tief wurzelnden Gehölzen ist zu empfehlen. Ein sonniger Standort ist auch möglich, jedoch sollte die Pflanze vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.
Neben dem idealen Standort ist natürlich auch das richtige Substrat wichtig. Der Boden sollte humos, locker, leicht sauer, frisch und reich an Nährstoffen sein. Grundsätzlich gedeiht der Fingerhut auf fast allen Böden, lediglich sehr kalkreiches Substrat ist nicht zu empfehlen.

 

Pflege und Schnitt

Besonders wichtig bei der Pflege ist eine sorgfältige und ausreichende Bewässerung. Denn da der Fingerhut ein mäßig feuchtes Erdreich liebt, fügt selbst zeitweilige Trockenheit der Pflanze erheblichen Schaden zu. So leiden sowohl das Wachstum, als auch die Blütenbildung darunter. Frisch eingepflanzte Exemplare sollten zu Beginn kräftig gegossen werden und auch erwachsene Pflanzen sollten mehrmals in der Woche eine Wasserzugabe erhalten. Natürlich ist die Menge von der Witterung abhängig und sollte maßvoll erfolgen, denn Staunässe verträgt die Pflanze nicht. Bei besonders trockenen Böden ist ggf. ein Einsatz von Mulch sinnvoll um den Boden vor dem Austrocknen zu schützen.
Da die Lebensdauer der Pflanze nur von kurzer Dauer ist, benötigt sie keinen Schnitt. Soll sie jedoch als Schnittblume verwendet werden, so sollte sie, sobald sich mindestens zwei Drittel der Blütenknospen geöffnet haben abgeschnitten werden. Um möglichst lange Freude an den Blüten zu haben sollte der Stängel etwa alle zwei Tage gekürzt und das Wasser ausgetauscht werden.
Um die Blütezeit der Pflanze zu verlängern können welke Blütenstände entfernt werden noch ehe sich daraus Samen entwickeln Häufig bildet die Pflanze daraufhin im Folgejahr einen zweiten Blütenflor aus.
Die Überwinterung erfolgt problemlos, da die Pflanze sowie die Samen frosthart sind.


 

Vermehrung und Pflanzung


Der einfachste Weg zur Vermehrung ist die Selbstaussaat. Dafür werden die verwelkten Blütenstände an der Pflanze gelassen. Aus ihnen bilden sich die Samenkapseln welche die Samen ausstreuen. Das Problem bei der Selbstaussaat ist, dass die Samenkapseln vom Wind auch an unerwünschte Standorte getragen werden und dort keimen. Um dem entgegenzuwirken und eine kontrollierte Vermehrung zu erreichen sollte der Fingerhut durch eigenhändige Aussaat vermehrt werden.
Auch können die Samen in einer kleinen Schale mit Anzuchterde vorgezogen werden. Das Saatgut wird einfach auf das Substrat gestreut und mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt. Die Keimdauer beträgt in der Regel zwischen zwei und vier Wochen. Der Pflanzabstand sollte, je nach Sorte, zwischen 25 und 60 cm betragen.

 

Pflanznachbarn

Der Fingerhut macht sich besonders gut in der Nachbarschaft von Akeleien, Rittersporn, Silberkerzen, Waldsteinien, Elfenblumen, Ballonblumen, Sommernelken und Ziergräsern. Diese Pflanzen lieben ebenfalls halbschattige Standorte und passen wunderbar zusammen.


 

Krankheiten und Schädlinge


Insekten sind meist kein Problem für den Fingerhut. Lediglich sind hin und wieder Blattläuse anzutreffen. Häufiger machen Pilzkrankheiten der Pflanze zu schaffen.
Zum einen ist ein Befall durch die Blattfleckenkrankheit möglich. Dieser zeigt sich durch fleckenartige Gebilde auf den Blättern der Pflanze. Auch die Bildung eines Pilzrasens kann ein häufiges Symptom sein. Befallene Blätter sollten in dem Fall entfernt und über den Hausmüll entsorgt werden.
Ebenso ist ein Befall durch den Echten Mehltau möglich. Der Schönwetterpilz tritt vor allem an warmen Sommertagen, bei von Trockenheit geplagten Pflanzen auf und äußert sich durch eine staubige, mehlig graue Schicht auf den Blatt- und Trieboberflächen. Mehltau kann einfach bekämpft und verhindert werden: indem das Substrat nicht abtrocknet, ein ausreichender Mindestabstand zwischen den Pflanzen eingehalten wird, die betroffenen Pflanzenteile abgeschnitten und entsorgt werden und indem ein Sud aus Milch und Molke Mischung versprüht wird.
Ein weiteres Risiko ist die Wurzelfäule. Sie entsteht vor allem bei Staunässe und einem verdichteten Erdreich. Die Fäulnis tritt dabei in die Wurzel ein und zersetzt diese langsam. Gegen diese Krankheit ist kein wirksames Mittel erhältlich, sie lässt sich jedoch entgegenwirken indem die Wassermenge beim Gießen reduziert aber dafür häufiger gegossen wird.