Gefülltblühende Scheinkamille Plenum

Chamaemelum nobile Plenum

Die Gefüllte Römische Kamille erfreut mit zahlreichen, kleinen Blütenbällen und einer zarten Erscheinung. Sie eignet sich wunderbar für Duftrasen, als breitflächiger Bodendecker oder als Fugenfüller zwischen Trittplatten. Auch im Steingarten fühlt sich das trockenheitsverträgliche Gewächs rundum wohl. Sehr schöne Begleiter der Sorte Plenum wären Achillea, Anaphalis, Centranthus, Iris, Nepeta und Oenothera.
Ihre zarte Erscheinung hat sie ihrem feinfiedrigen Laubwerk zu verdanken, welches sich dichtbuschig über der Erde ausbreitet. Es verströmt einen wunderbar lieblichen Duft, der leicht fruchtig erscheint und mitunter an Äpfel erinnert. An geeigneten Standorten benötigt die Gefüllte Römische Kamille kaum Pflege. Diese sind durch eine sonnige Lage sowie durchlässige, trocken bis frische und eher nährstoffarme Böden definiert. Um auch im folgenden Jahr einen kompakten Wuchs und eine reiche Blüte zu erhalten, sollte das Gewächs nach der Blüte kräftig zurückgeschnitten werden.

Römische Kamille als Heilpflanze

Die Echte Kamille ist bei uns weitaus bekannter als ihre Verwandte, die Römische Kamille, die aus dem süd-westeuropäischem Raum, aber derselben Pflanzenfamilie stammt. Sie duftet leicht und angenehm nach Apfel, neben dem typischen Kamillengeruch. Dieser Kamillenart wird eine ähnliche Heilwirkung wie die der Echten Kamille nachgesagt und sie zumindest in der Volksmedizin so verwendet.

Historisches und Namensgebung

Die Römischen Kamille ist ursprünglich im Raum Süd- und Westeuropa (bis in den Nordafrikanischen Raum hinein) beheimatet. Traditionell wurde die Pflanze schon von den Römerinnen der Antike dazu genutzt, ihre Haare aufzuhellen bzw. zu blondieren, indem man mittels eines Teeauszugs die Kopfhaare wusch und bleichte. Der Name der Pflanze resultiert der Überlieferung nach aus diesem Schönheitsgeheimnis römischer Blondinen.

Nutzung und Bedeutung nach der Tradition

Das naturnahe Bleichverfahren für helle Haare wird auch heute noch vor allem in Frankreich, Großbritannien und Belgien angewandt. Daneben wird die Pflanze vor allem auch für Teezubereitungen und Auszüge genutzt, die in der Erfahrungsmedizin ihren festen Platz hatten.

In der Erfahrungsmedizin Volksmedizin hatte sie einen festen Platz, um dem Patienten bei Magenschmerzen, Völlegefühl und Verdauungsstörungen Linderung zu verschaffen.

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Die Römische Kamille ist hierzulande nicht ganz so gut bekannt wie ihre Verwandten aus der Kamillenfamilie, da man sie nicht in der freien Natur findet, sondern in angelegten Kräuter- oder Bauerngärten. Besonders wertvoll macht sie ihr süßlich-fruchtiger Duft, der einen feinen Unterton zum üblichen Kamillengeruch bildet. Zudem wertet sie Teemischungen optisch auf durch ihre dicht gefüllten, wunderschönen Blütenköpfchen. Gerade Kinder lieben die hübschen Blüten, die man ganz lässt und so den normalen Kamillen-Tee dekorativ aufwertet.

Richtige Ernte

Geerntet werden von der Pflanze die Blütenköpfchen. Erntezeit ist im Frühsommer zur Blütezeit, zwischen Juni und September, wenn die Blüten voll ausgereift und blühend sind. Man sollte bei trockenem Wetter ernten, da feuchtes Erntegut eine zu lange Trockenzeit bedeutet und das Erntegut schnell zu Schimmelbildung neigt. Wer ganze Triebe in halber Höhe erntet, lässt seine Pflanzen im Kräuterbeet rasch regenerieren. Für alle Kräuter ist es wichtig, dass man sie schonend und rasch weiterverarbeitet.

Für längere Lagerung empfiehlt sich die Trocknung- an ganzen Trieben zu lockeren Sträußen gebündelt, hängt man sie verkehrt herum an einem luftigen, trockenen Ort im Schatten auf- aber nicht über 40 Grad. Die Blüten sind trocken, sobald Blätter rascheln und bröseln.

Naturmedizinische Verwendung

Bei der Anwendung von Römischer Kamille als Heilmittel sollte man wissen, dass es wissenschaftlich wenige verwertbare Studien und Forschungen hierzu gibt, also keine anerkannte schulmedizinische Heilwirkung attestiert wurde. Die genannten Anwendungen und Ausführungen zu der Pflanze beruhen auf Erfahrungsheilkunde und auf spezielle Forschungsprojekte der Phytotherapie.

Heilwirkung und Heilkraft

Die Heilwirkung und Heilkraft von Heilpflanzen wird in der Phytotherapie untersucht. Als Phytotherapie bezeichnet man die Heilung, Linderung und Vorbeugung von Krankheiten und Beschwerden durch Arzneipflanzen oder deren Teile (wie z.B. Blüten, Wurzeln, Blätter).

Die Indikationen / Anwendungsgebiete entsprechen jenen der Echten Kamille. Vor allem in Westeuropa (GB, FRA) wird sie stattderen eingesetzt.

Wirkungen und Eigenschaften

Beschrieben werden seitens Naturheilkundiger folgende positive Wirkungen und Eigenschaften: Anregung von Speichel- , Magensaftsekretion und Appetit, Förderung der Verdauung, antibakteriell und entzündungshemmend, blondierend.

Inhaltstoffe

ätherische Öle (Ester von Angelika-, Tiglin-, Methacryl- und Buttersäure,) Bitterstoffe von Germacranolidtyp, Flovonoide, Quercitrin, Phenolische Verbindungen, Hydroproxide.

Heilwirkung

Aus der Erfahrungsmedizin kennt man die Pflanze als heilsam bei Blähungen, Verdauungsstörungen, Magenkrämpfen, Erkrankungen der Mundhöhle und des Zahnfleisches, leichte Depressionen, Schlafstörungen, Gelenkprobleme, Migräne, Nervenschmerzen, Schleimhautentzündungen.

Ein Teeaufguß kann als krampflösend eingesetzt werden. Dieser Tee regt die Magensäure bei Verdauungsstörungen bei zu wenig vorhandener Magensäure an. Gleichsam können so Vorsichtsmaßnahme– bei (übermäßiger) Anwendung können unerwünschte Wirkungen wie Allergien durch den Gehalt an Germancranoliden auftreten, bitte ggf. den Pflanzenarzt des Vertrauens hinzuziehen.

Heilanwendung, Maß und Menge

Anwendungsformen

Anwendung innerlich

Tee

Anwendung äußerlich

Als Duftkissen oder Bleichmittel für die Haare.

Nutzung in der Küche

Als Deko-Zutat in kleinen Mengen für den grünen Tee, optisch bereichernd.

Rezepte für Heilanwendung

Rezept Heilanwendung für einen Teeaufguß (krampflösende Wirkung bei Magenproblemen und krampfartigen Nervenschmerzen bzw. leichte Depressionen)

2 TL getrocknete Blüten auf eine Tasse heisses Wasser geben, ca. 10 Min. ziehen lassen und schluckweise warm vor den Mahlzeiten trinken (ungesüßt). 2-3 mal täglich.

Bäder zur Anwendung bei Muskelkater und Gelenkschmerzen

Man gebe 10 TL getrocknete Blüten ins Badewasser und lasse diesen Sud ca. 10 Min. ziehen, danach ein Bad darin nach den eigenen Gewohnheiten durchführen.

Haarspülung als Bleichmittel

Gerade dunkelblonde Haare lassen sich sanft auf natürliche Weise aufhellen, indem man ca. 25 Gramm getrocknete Blüten mit 1 L kochendem Wasser übergiesst und nach ca. 10 Min. als warme Spülung im Anschluß an eine normale Haarwaschung mit Kräuterschampoo nach Wahl einige Minuten einwirken lässt, danach ausspülen.

Duftkissen

Ein Duftkissen mit Römischer Kamille als Zutat hat beruhigende Wirkung und riecht angenehm nach Apfel. Dazu nehme man 5 Teile der Kamillenart, je 1,5 Teile frisches Heu, Zitronenmelisse und Eisenkraut.